Stefan Heucke

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*  24. Mai 1959

von Stefan Drees

Essay

In den Mittelpunkt seiner zyklischen Komposition Heimat. Sieben Skizzen und ein Epilog für Akkordeon und Klavier op. 49 (2006/07) stellt Stefan Heucke einen Werkteil, der den Titel B B B (Bach Beethoven Brahms) trägt. Hinter dieser Abkürzung verbirgt sich, wie ihre in Klammern gesetzte Auflösung verdeutlicht, ein Hinweis auf drei bedeutsame »Vaterfiguren der deutschen Musik, Bach, Beethoven und Brahms«, mit denen der Komponist zugleich auf seine »geistige Heimat« anspielt (Heucke 2008). Diese »geistige Heimat« wird »in einer komplizierten Quadrupelfugenkonstruktion beschworen« (ebd.), deren einzelne Themen aus den musikalisch verwertbaren Buchstaben der Nachnamen von Johann Sebastian Bach, Ludwig van Beethoven und Johannes Brahms gebildet sind: Einer Fuge über B-A-C-H (T. 4 ff.) folgen eine zweite über B-E-E-H-E (T. 28 ff.) und eine dritte über B-A-H-S (T. 54 ff.); auf dem Höhepunkt des Satzes werden dann alle drei Fugenthemen mit dem Themenkopf des dem Zyklus zugrunde liegenden, erst im Epilog deutlich hervortretenden schwäbischen Volkslieds »Jetzt gang i ans Brünnele, trink aber net« zu einer dichten kontrapunktischen Konstruktion zusammengeführt (T. 78 ff.; Nbsp. 1).

Indem er diesen Satz in den Kontext jener »typisch deutschen Technik der motivischen Arbeit« stellt, »für die diese drei Komponisten in besonderem Maße stehen« (ebd.), gibt Heucke einen unmissverständlichen Hinweis auf sein ...